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Bronzezeit

Die archäologische Periode der Bronzezeit wird für die hier betrachtete Region von 2200 vor der Zeitenrechnung bis 800 vor der Zeitenrechnung angegeben. Fachleute unterteilen diese Periode noch in zwei Phasen:

Lausitzer Kultur (1200- 750 vor d. Z.)
Billendorfer Kultur (700- 350 vor d. Z.).


Die Lausitzer Kultur hat ihren Namen vom Schwerpunktgebiet Lausitz erhalten, Billendorf ist ein kleiner Ort bei Zielona Gora in Polen als großes Erstfundgebiet. Diese Billendorfer Phase wird oft auch mit „späte Bronze-/ frühe Eisenzeit“ bezeichnet. Beide Phasen wiesen auch in der Proßmarker Region eine hohe Siedlungsdichte auf.

Für die Funde und Befunde aus Proßmarke ist aber eine solche Differenzierung noch nicht erfolgt, so dass allgemein von Bronzezeit gesprochen werden muss.

Da die Haus- und Wirtschaftsbauten der Bronzezeit aus vergänglichen Materialien bestanden (Holz, Lehm), sind Siedlungsstellen heute kaum noch durch Funde nachzuweisen. In der Regel wird die Besiedlung durch die besser erhaltenen Flach- und Hügelgräber dokumentiert. Die Bronzezeit ist durch Bevölkerungswachstum und Siedlungskonstanz gekennzeichnet. Es herrschte ein trockenes, warmes Klima, der Grundwasserspiegel lag niedriger als heute. Demzufolge waren auch die heute feuchten Ränder der Fichtwaldniederung besiedelt.

Auch rund um Proßmarke, wie in der gesamten Region, weisen viele Gräber und Gräberfelder auf eine lang andauernde und intensive Besiedlung während der Bronzezeit hin.

Siedlungstellen werden an den Landstraßen nach Naundorf („Sassendorf“) und Hohenbucko („Wenddorf“) vermutet. Dazu kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Besiedlung des heutigen Dorfstandortes von Proßmarke angenommen werden. Insbesondere der Osthang des Dorfes (von oberhalb der Kirche abwärts nach Schwarzenburg) wies viele Quellen auf, dazu kam die vor Westwinden geschützte Lage. Leider sind im Verlaufe der Jahrhunderte langen Überbauung in der Dorflage vermutlich alle Funde und Befunde dazu vernichtet worden.

Folgende Funde, als Auswahl aus der Fülle des Materials, sollen die bronzezeitliche Phase verdeutlichen:

Abb.1 Bronzezeitliches Hügelgrab bei Proßmarke

1. Altfunde
Unter Altfunden werden Fundstücke verstanden, die vor 1945, meist aber schon im
19. Jahrhundert, gefunden wurden und zu denen kein Fundort, bzw. keine weiteren Angaben mehr existieren.

Abb. 2 Depotfund von 5 bronzenen Armringen (Altfund ca. 1850) von Proßmarke (2 in Halle/ S., 3 in Berlin)

Auch Proßmarke weist eine Vielzahl solcher Objekte auf, die in den verschiedensten Museen Deutschlands (bis nach London) lagern. Allerdings ist die Zahl der Verluste dieser Altfunde vermutlich sehr groß.
Abb.1 bis 8 zeigen einige Altfunde aus Proßmarke, ohne dass weitere Fundumstände (Fundplatz, -zeit oder der Finder) bekannt sind.

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 6

Abb. 7, Altfunde von Proßmarke im Britischen Museum London
Gefäß

Abb. 8
Altfunde von Proßmarke im Britischen Museum London,
Schleuderstein

2. Neufunde
Zu diesen Funden zählen z. B. der 1973 auf dem Fundplatz „Sassendorf“ gefundene Klopfstein
s. Abb. 9 oder die in Abb. 10 dargestellten bronzezeitlichen Scherben.
Diese Scherben sind fundmäßig im erforderlichen Maße erfasst und geben Auskunft über die Standorte. Dabei ist am Beispiel des Fundplatzes „Wenddorf“ jedoch nicht unbedingt von einem bronzezeitlichen Siedlungsstandort auszugehen. Es könnte sich auch um ein gestörtes oder einige gestörte Gräber handeln, denn diese Scherben stammen vorrangig nicht aus der Niederung unmittelbar am Rollweg, sondern von der Höhe am Waldrand, dem bevorzugten Bestattungsbereich der Bronzezeit (unterhalb von Bergkuppen).

Insgesamt ist die Bronzezeit in Proßmarke durch eine Vielzahl von Funden und Fundstätten gut nachgewiesen.

Abb. 9
Klopfstein (Quarzit) aus der Bronzezeit von Proßmarke
(Städtische Sammlungen Cottbus)

Abb. 10
Bronzezeitliche Scherben von Proßmarke
(Archäologisches Landesmuseum Brandenburg)

LITERATUR

  • WILLE, G.: Bronzezeit. in.: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte von Proßmarke. Dresden/ Proßmarke, 2006 (Download)

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